„Poesie und Musik“

Gespeichert von admin am Mo., 17.06.2024 - 08:13

Lesung mit Klavier zum 50-jährigen Gründungstag des Zeitbrücke-Museums

Die Waldviertler Schriftstellerin und „Pro Rare“-Botschafterin Nora Sophie Aigner las aus ihrem Erstlingswerk, einem Poesiedebüt. Ihr Lyrik-Band „Stimme der Hoffnung“ verzaubert Jung und Alt und macht Mut - besonders in schweren, herausfordernden Zeiten. Leonhard Huber, selbst Autor und auch Komponist, begleitete die junge Lyrikerin am Klavier.

Die Veranstaltung fand am FR, dem 10. Mai 2024 ab 19 Uhr statt.

Die Lyrikerin und „Pro Rare“-Botschafterin Nora Sophie Aigner und der Komponist und Pianist Leonhard Huber

Was haben 50 Jahre Museumsverein, Franz von Suppè und zeitgenössisch-klassische Poesie und Musik gemeinsam?

50 Jahre – gestern, heute, morgen?

Wir sind hier an einem Ort, an dem Geschichtsträchtiges zusammengetragen ist. Einem Ort, an dem Brücken durch Zeiten und Welten geschlagen werden. An dem hunderte, tausende Stunden etlicher Freiwilliger geleistet wurden. Viele kunst-, geschichts- und kulturinteressierter Menschen dieses Museum zu dem gemacht haben, was es heute ist. Allen voran Mag. Anton Ehrenberger, die Seele dieses Hauses.

Wenn Franz von Suppè zitiert wird mit: „Hab ich nur deine Liebe, die Treue brauch ich nicht.“, so stimmt das gewiß nachdenklich. Im Andenken an Franz Schubert und seine konzertanten Zirkel freilich, kann dieser nüchternen Genügsamkeit mit dem Wahlspruch des Wiener Schubertbunds entgegengetreten werden: „Dem Wissen treu, im Liede frei.“ – Treu auch die Vereinsmitglieder des Museums, viele seit den ersten Stunden des Museumsvereines. Einem wissenschaftlichen Anspruch folgt das Haus ebenso.

Geschichte, Wissenschaft und Kunst sind an diesem Ort vereint. Nichts ist in einem Museum naheliegender, als historische Entwicklungen und beredte Zeugnisse in ihrer Eigentümlichkeit, als auch in Zusammenhängen verschiedenster Art zu betrachten, sind wir doch hier in einem Museum. Durch die besondere Atmosphäre dieses Ortes können wir das Eingebundensein und zugleich Enthobensein spüren.

Von der Anschauung führt der Weg zur Erkenntnis, meinte nicht zuletzt auch J.W. v. Goethe. Sinn finden, wenn man auch Zeit und Raum dazu gefunden hat.

„Zeit finden, Zeit haben, Zeit nehmen“ ist das Motto dieses Hauses. Brücken schlagen zwischen immateriell überlieferter und materiell sichtbarer Vergangenheit – und einer nicht vorwegnehmbaren Zukunft, ist es doch die Gegenwart, in der wir alle gestaltend leben. Es ist nicht nur Aufgabe eines Museums, geronnene Zeit in Form von Objekten zu bewahren und zu zeigen, sondern Deutungen im Kontext zu ermöglichen.

Ist es das Wesen von Wissenschaft, den Dingen auf den Grund zu gehen, Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, sich dabei aber niemals sicher und absolut zu wähnen. So ist es Wesen von Kunst, Spiegel wie Antithese bestehender „Verhältnisse“ und „Ordnungen“ zu sein.

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